Chronik 2005 bis 2007

März 2005:
Benefizveranstaltung mit der heimischen Künstlerin Prof. Annemarie Marte Moosbrugger im Hotel Gasthof Post in Lech.


April 2005:
Üblicher Besuch von Dr. Shresta in Vorarlberg mit Gesprächen in der Landesregierung
und Diözese.

Feierliche Aufnahme von Dr. Ram Shresta und Gattin Andrea in die löbliche Bruderschaft Heinrich Findelkind zu St. Christoph am Arlberg .


Herbst 2005:
Durch eine Schweizer Stiftung , die uns großzügig unterstützt hat, war es möglich, Arthroskopiegeräte zu beschaffen, die dann im November 2005 nach Nepal gebracht wurden. Dr. Fink hat dann die erste Arthroskopie im Hospital durchgeführt und die Nepalesischen Kollegen in dieser Technologie unterrichtet. Dieses Programm wurde
dann von Herrn Prof. Henche, Rheinfelden in der Schweiz, fortgesetzt.

November 2005:
Feierliche Eröffnung des Ambulanz Erweiterungs Baues in Anwesenheit unserer Landesrätin Dr. Greti Schmid. Dabei wurden auch an ca 90 Absolventen der Schwesternschule feierlich die Abschlußzeugnisse überreicht.


April 2006:
Traditioneller Besuch unseres Dr. Ram Shresta in Feldkirch mit Unterredungen in der Landesregierung Vorarlberg in Bregenz (Frau Landesrätin Dr. Greti Schmid) und der Diözese Feldkirch (Mag. Fröhlich).


Mai 2006:
Verschiffung von 2 Containern mit 2 Industie Waschmaschinen für die Spitalswäscherei und diversen anderen Spitalseinrichtungen.

Schon lange war es uns ein Anliegen zum 10 jährigen Spitalsjubiläum einen Film zu machen. Erste Gespräche mit der Landesregierung und dem ORF Vorarlberg haben stattgefunden.


Herbst 2006:
2 Container (organisiert von Elmar Hagen) mit Betten aus einem aufgelassenen Krankenhaus in Linz (vom Gynäkologen Dr. Payr organisiert), Gartenbearbeitungs- Gerätschaften vom "Gartenglück" Linz, die dann auch die Anlage eines Gartenbereiches durchgeführt haben, sowie Narkosegeräte für das Kinderspital von der Nepalhilfe Tirol (Wolfgang Nairz).

Drehbuchbesprechungen für den zugesagten Film im ORF Zentrum in Dornbirn.


3. November 2006:
Große 10jährige Jubiläumsfeier in Anwesenheit der NepaliMed Vertreter Vorarlberg
Dr. Diether Fink, Kristl Moosbrugger, Elmar Hagen , Vertretung der Vorarlbg. Landesregierung Gerhard Hagen, sowie zahlreicher Sponsoren und des ORF Filmteams.

In einer Woche intensiver Dreharbeit hat das ORF Team eine beachtliche Filmdokumentation über unser Projekt geschaffen.

Diese DVD Kopie kann jederzeit bei Frau Kristl Moosbrugger bestellt werden unter
der Adresse Gasthof Post A 6764 Lech, oder km@postlech.com.

Für eine freiwillige Spende bei einer allfälligen Bestellung wären wir dankbar.

Unsere Sorgen in der Zukunft sind nicht nur in die Verbesserung der infrastrukturellen Ausstattung des Spitals gerichtet, wir müssen auch vermehrt - nachdem das Spital
bereits 10 Jahre alt ist und nicht nur neue Geräte im Dhulikhel Hospital sind - an Ersatzbeschaffungen denken.


Ansprache von Dr. Diether Fink anlässlich der 10 Jahresfeier am 3. 11. 2006

Der 10-jährige Geburtstag eines geliebten Kindes darf für die Geburtshelfer doch ein Anlass sein, etwas in der Vergangenheit zu forschen, nicht nur um Sie alle auf den gleichen Informationsstand betreffend der Entwicklung zu bringen, sondern auch um
für uns noch einmal die anfangs sicher nicht nur leichte Geschichte zu rekapitulieren.

Als ich im Dez. 1985, also vor über 20 Jahren Dr. Ram Shresta in Feldkirch zum ersten Mal traf, ahnte keiner von uns die viele Arbeit und auch die erfolgreiche Entwicklung,
die vor uns lag. Dr. Ram war immer beseelt von der Idee, der medizinisch schlecht versorgten Heimat zu helfen. Wir beschlossen also uns zu strukturieren und gründeten 1991 einen Verein "Nepalimed"(Kristl und Elmar). Die bestmögliche Form der Hilfe sahen wir in der Errichtung eines Spitales in Ram´s Heimat Dhulikhel. Einheimische Reisbauern spendeten den Grund für den Spitalsbau dort und wir konnten in Feldkirch, nachdem
Dr. Ram hier die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie begonnen hatte mit der Planung und der Beschaffung der Mittel beginnen. Dadurch dass die Vorarlberger Landesregierung (Gerhard Hagen) und die Diözese uns sehr wohlwollend unterstützten, konnten wir immer mehr andere Institutionen und auch private Sponsoren bitten uns bei unserem Vorhaben zu helfen.

Als 1994 etwa 80% der zu erwartenden Bausumme gesammelt waren, Ram hatte inzwischen seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie in Feldkirch abgeschlossen
und war wieder in Dhulikhel, konnten wir den Spitalsbau starten. Nach unserer Vereins- gründung 1991 kamen durch unsere Mithilfe noch weitere Vereine in der Schweiz, Deutschland, Luxemburg und Holland dazu. Aus Nepalimed Deutschland entwickelte sich dann die Namaste Stiftung, alle mit dem Ziel das Dhulikhel Hospital zu unterstützen. In Tirol entstand die Nepalhilfe Tirol,ein Verein der nicht ausschliesslich nur unser Spital unterstützt.

1996, also genau vor 10 Jahren, wurde dann das Dhulikhel Hospital feierlich
eröffnet (viele der hier und heute Anwesenden waren damals auch dabei) und damit beginnt auch die unglaubliche Geschichte dieser Einrichtung. Seit der Eröffnung am 2.11.1996 konnte was durch folgende Zahlen belegt werden kann, sehr vielen Menschen in dem immer grösser werdenden Einzugsgebiet geholfen werden: 350.000 ambulante Pat. wurden behandelt, 30.000 stationäre Pat. wurden betreut und 34.000 Operationen wurden durchgeführt. Aber nicht nur diese belegbaren Zahlen dokumentieren den unglaublichen Erfolg unseres Spitales, sicher gleich zu werten ist auch der infrastrukturelle Aufschwung, den diese Region genommen hat. Verbesserung der allgemeinen schulischen Ausbildung, Fortschritte in der Einstellung zur Hygiene, Schaffung von Arbeitsplätzen, soziale Verbesserungen, wirtschaftlicher Aufschwung, kurz, der Region geht es durch den Einfluss des Krankenhauses gesamt besser. Vor 3 Jahren wurde unser Hopital zum Teaching Hospital der Kathmandu University ernannt , sicherlich ein offiziell dokumentierter Qualitätsbeweis, der uns allen die hochprofessionelle Arbeit im Spital belegt.

Vor nun genau 10 Jahren, anlässlich der Eröffnung des DH (Dhulikhel Hospital), konnte
ich mit folgendem Satz meine Eröffnungsrede schliessen: Ich glaube, wir haben alle aufgrund des enormen persönlichen Einsatzes Grund genug zu hoffen und darum zu bitten, dass dieses nun fertiggestellte Projekt zum Wohle der Bevölkerung hier in Nepal wirksam werden kann, nicht nur hier am Ort in Dhulikhel sondern auch beispielgebend
und richtungsweisend, möglicherweise für die medizin. Versorgung in ganz Nepal. Die
10 Jahre Erfolgsgeschichte haben dies bewiesen.

 

Speech Dr. Diether Fink celebration Dhulikhel hospital
november 3rd 2006

A beloved child’s 10 year anniversary is an occasion for its obstetricians (parents?) to
take a look back into the past, not only to inform you about the development throughout the years but also to recapitulate a story that, in the beginning, has not always been easy for us.

When I first met Dr. Ram Shresta in Feldkirch in December 1985 – more than 20 years ago – none of us anticipated how much work would be ahead of us, and the successful development coming out of it. Dr. Ram was always inspired by the idea to help his medically poor-supplied home country. We decided to get organized and founded the Nepalimed society in 1991 (Kristl + Elmar). We believed the best way possible to help would be to build a hospital in Ram’s hometown Dhulikel. Local farmers donated the land necessary for our purposes and we initiated the planning and fund raising in Feldkirch when Ram started his training to become a surgeon. Because we were generously supported by the government of Vorarlberg (Gerhard Hagen) and the diocese it was possible to convince more and more other institutions and private sponsors to help us
with our project.

In 1991 we had founded the Nepalimed society and supported others to do the same: in Switzerland, Luxembourg, the Netherlands and in Germany, where Nepalimed Germany later turned into the Nemaste foundation. The goal was the same for all of them – to support Dhulikel hospital. In Tyrolia Napalhilfe Tirol was founded, a society that, among others, also supports our hospital. When we had collected about 80% of the projected funds necessary in 1994, Ram was already back home in Dhulikel after finishing his training and we then started to build the hospital.

The remarkable story began 10 years ago in 1996 when we celebrated the opening of Dhulikel Hospital and many of you present today were already back then. Since its opening a lot of people in the growing catchment area were treated. This is documented by the following numbers: 350.000 outpatient treatments, 30.000 in-patient treatments and 34.000 surgeries. But not only those numbers stand for the remarkable success of
our hospital, equally important is the economic rise of the region. Improvement of
school education, progress in attitude towards hygiene, new jobs, social improvement, economical rise – to cut it short: through the influence of the hospital the area is better off. 3 years ago our hospital was appointed Teaching Hospital of the Katmandu University, an official title that proofs the highly professional work performed.

It was November 2 in 1996, 10 years to the day since I held a speech during the opening ceremony of Dhulikel Hospital and which ended with the following sentence: because of our tremendous personal commitment we all have a good reason to hope and ask for
this now finished project to be serving the welfare of the people here in Nepal. But not only in Dhulikel, may be in the whole country this hospital serves as an example and a role model for medical supply. Our success story throughout the last ten years proofed that it is.



Die Entwicklung des Spitals 1996 bis 2006

Im Alter von 10 Jahren verliert Dr. Ram Shrestha seine Mutter aufgrund der katastrophalen medizinischen Situation. Er beschließt daraufhin Arzt zu werden. Er schafft die Matura mit überdurchschnittlicher Leistung und wählt für sein Medizinstudium Österreich – das Land der Berge.

In Wien angekommen absolvierte er in kürzester Zeit das Medizinstudium und erhält die Möglichkeit in Feldkirch/Vorarlberg die Chirurgenausbildung abzuschließen. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea und Tochter Rebecca beschließt er zurück nach Nepal zu gehen und in seinem Geburtsort Dhulikhel ein Spital zu bauen.

Das Startkapital dazu wurde ihm unter anderem vom Verein NepaliMed Vorarlberg zur Verfügung gestellt. Auch in seiner Heimat bekam er tatkräftige Unterstützung von den Menschen in der Umgebung. Viele Bauern, die kein Geld hatten, traten kostbares Land ab und stellten sich als Arbeitskräfte zur Verfügung.

Nach nur 4 Jahren Planungs- und Bauzeit wurde das Spital am 9. Dezember 1996 offiziell vom damaligen König Birendra Bir Bikram Shah Dev und seiner Familie eröffnet.

Das Dhulikhel Hospital hat es sich zum Hauptziel gemacht, der bedürftigen Bevölkerung Nepals eine hochwertige medizinische Versorgung zu bieten. Aus dem Charity Fond, der großteils von Spendengeldern gesponsert wird, werden medizinische Leistungen für mittellose Patienten bezahlt. Niemand wird abgewiesen.

Neben der medizinischen Versorgung gilt das Hauptaugenmerk des Dhulikhel Hospital auch auf der Aus- und Weiterbildung von Nepalesinnen und Nepalesen.

1998 wurde am Spitalsareal das Dhulikhel Medical Institut eröffnet, das von der in Dhulikhel ansäßigen Kathmandu University anerkannte Diplomkurse in 5 verschiedenen Disziplinen anbietet. Diplomkrankenpflege, Physiotherapie, Labor, Augenheilkunde und Hilfskrankenpfleger. Die Nachfrage ist erfreulicherweise groß. Von über 1.000 Bewerberinnen aus ganz Nepal können 90 Studentinnen aufgenommen werden. Die Bewerberinnen müssen eine Aufnahmeprüfung bestehen. Weibliche Bewerberinnen, aus entlegenen Gebieten und mittellose, aber begabte junge Nepalesinnen werden bevorzugt behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung haben die Absolventinnen einen fixen Arbeitsplatz entweder im DHOS oder in einem der anderen Spitäler in Nepal. Im November 2005 diplomiert der 5. Jahrgang.

In Zusammenarbeit mit der Kathmandu University wurde im Jahre 2001 die medizinische Fakultät – KUMS (Kathmandu University Medical School) ins Leben gerufen. Die Medizinstudentinnen werden nach dem Prinzip des "Problem Based Learnings" unterrichtet und arbeiten während ihres Studiums am Dhulikhel Hospital, das aufgrund dieser Verbindung zum Universitätsspital ernannt wurde. Pro Jahr werden 45 zukünftige Kolleginnen und Kollegen von KUMS und 90 Studentinnen und Studenten des DMI am Spital ausgebildet.

Das DHOS verfügt über 8 verschiedene Abteilungen (Innere Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe, HNO und Augenabteilung, Dermatologie, Traumatologie
und Orthopädie, Community Medizin und Chirurgie).

Das Dhulikhel Hospital ist der größte Arbeitgeber des Distrikt Kavre und beschäftigt momentan über 300 Mitarbeiter (darunter 50 Ärzte).

Das Dhulikhel Hospital versorgt Menschen in einem Einzugsgebiet von 1,2 Millionen. Jährlich werden ca. 50.000 Patienten ambulant betreut, es gibt ca. 700 Geburten, und
über 5.000 kleinere und größere operative Eingriffe.

6 Außenstationen in teilweise entlegenen Gebieten bieten medizinische Grundversorgung für Patienten. Wöchentlich werden diese "Healthposts" von einem Ärzteteam des DHOS besucht. In den Healthposts selbst arbeiten rund um die Uhr Mitarbeiter des DHOS. In regelmäßigen Abständen werden in diesen Außenstationen medizinische Camps abgehalten, die manchen Patienten eine tagelange und beschwerliche Anreise nach Dhulikhel ersparen.


Fakten und Zahlen.

1991 Gründung von Nepalimed Vorarlberg
1994 Ca. 80% der damals zu erwartenden Baukosten waren gesammelt
1994 Baubeginn
1996 Eröffnung des Spitals
seit 2003 Dhulikhel Hospital ist Universitätsspital der Kathmandu University


Baumaßnahmen bisher, die mit Hilfe von Nepalimed Vorarlberg und den anderen Nepalimed Vereinen in Europa abgeschlossen werden konnten.

Ausbau des Hauptgebäudes – Erweiterung der Ambulanz und Notfallabteilung ist momentan im Gange und soll im Dezember 2005 eröffnet werden

Personal und Patientenküche
Generatorhaus
Moni Pati – Unterkunft für Patientenbegleitung
Gebäude für Labor und Mikrobiologie/Pathologie
Werkstätte
Öffentliche Toilette
Wäscherei
Biologische Abwasserkläranlage
2 Personalhäuser
Studentenheim
Schwesternschule
Gebäude für Zahnambulanz und nicht invasive Untersuchungen
Bürogebäude und Lagerräume
Gebäude für die Mutter-Kind-Abteilung und Orthopädie
6 Außenstationen – Healthposts

Der Operationstrakt des DHOS konnte mit einer Klimaanlage ausgestattet werden, eine Solaranlage liefert Heißwasser und ein Patientenlift erleichtert den Transport von postoperativen Patienten.



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